vier Inside /​/​ Tipps zur Ideen­findung

Der Boost für eure Kreati­vität.

Künst­liche Intel­ligenz ist momentan das Thema schlechthin. Gut, es hat auch echt beein­dru­ckende Möglich­keiten parat, die unglaublich coole Ergeb­nisse liefern. Was aber bei allen Tools und Lösungen deutlich wird, ist, dass die Idee immer wichtiger wird. Und das ist was, wo in erster Linie wir als Mensch mit unserer mensch­lichen Kreati­vität gefragt sind. Wir haben für euch ein paar Tipps, wie ihr besser, schneller und vielleicht effek­tiver auf Ideen kommen könnt. Gerade, wenn es ein wenig zu stocken scheint.

Mit der Kreati­vität ist es wie mit dem Sport. Wenn es läuft, dann klappt alles fast wie von selbst. Und wenn es nicht läuft, dann geht so rein gar nichts. Auf die Kreati­vität bezogen heißt das, manchmal sprudeln die Ideen einfach nur so raus und ein anderes Mal ist auch nach 3 Stunden das Papier noch genauso weiß, wie es am Anfang war. Damit es nicht so weit kommt, gibt es Kreati­vi­täts­tech­niken, die dabei helfen, Ideen zu generieren. Zum Beispiel die bekannte 635-Methode. Oder die zahlreichen Techniken von De Bono. Ich habe euch keine davon zusam­men­ge­stellt. Ja, ihr lest richtig. Keine. Warum? Weil es schon viele Beiträge und Bücher zu diesen Methoden gibt, die so gut sind, dass ich sie hier nicht nochmals wieder­holen will. Ich habe für euch ganz einfache Tipps ausge­sucht, die schnell und unkom­pli­ziert dabei helfen, den Kopf wieder frei zu bekommen. Und obwohl sie so einfach sind, ist ihre Wirkung dennoch wissen­schaftlich bewiesen. Also, wenn ihr bereit für jede Menge Ideen seid, legen wir jetzt los.

Eine gute Idee: Diesen Beitrag gründlich zu lesen.

  1. Wer eine Idee braucht, muss gehen.
    Das soll nicht heißen, dass alle, die keine Ideen haben, ihre Sachen zusam­men­packen und ihren Platz verlassen sollen. Es ist vielmehr wortwörtlich gemeint. Gehen. Also spazieren gehen. Eine Studie belegt nämlich, dass während des Gehens die Kreati­vität höher ist. Und was noch besser ist, dieser Zustand hält sogar noch an, wenn man wieder am Schreib­tisch sitzt. Dabei spielt es keine Rolle, ob man im Haus, im Freien oder lediglich auf einem Laufband läuft. Wichtig ist nur, dass man sich bewegt und das ständige Sitzen unter­bricht. Zu beachten ist aller­dings, dass dies nur für kreative Arbeiten gilt. Bei logisch zu lösenden Problemen ist das Gehen eher kontra­pro­duktiv.

  2. Kreati­vität braucht einen Sound­track.
    Leise rieselt der Schnee. Aber keine Ideen. Zu viel Lärm ist natürlich nicht der richtige Weg. Und auch die Auswir­kungen von Musik bei der Ideen­findung sind von Person zu Person unter­schiedlich. Aber was Wissen­schaftler zweifelsfrei heraus­ge­funden haben, ist, dass leichte Hinter­grund­ge­räusche positiv auf die Kreati­vität wirken. Rund 70 Dezibel „Lärm“ sind die perfekte Wohlfühl- bzw. Wohldenk­at­mo­sphäre. Gut, nicht jeder hat ein Dezibel-Messgerät in seiner Schreib­tisch­schublade liegen. Aber jeder kann sich merken: Kreatives Arbeiten fällt in einem Park oder Café mit etwas Surround Sound deutlich einfacher, als im gut bekannten stillen Kämmerlein.

  3. Chaos ist der Ursprung der Kreati­vität.
    Dieser Zusam­menhang ist ganz logisch. Beides fängt mit C an. Zumindest wenn man Kreati­vität auf Englisch betrachtet. Jetzt aber zu den Fakten. Absolute Sauberkeit ist für die Kreati­vität alles andere als eine saubere Basis. Denn neue Heran­ge­hens­weisen, neue Kombi­na­tionen und Ideen werden nun mal nicht von einer blitze­blanken Schreib­tisch­ober­fläche gefördert, sondern von einer unauf­ge­räumten Umgebung. Und diese Erkenntnis stammt nicht von faulen Mitarbeiter:innen aus der Kreation. Dies sind offizielle Ergeb­nisse einer Studie der Association for Psycho­lo­gical Science. Darin steht auch, dass nicht der Raum oder die Umgebung wichtig sind. Entscheidend ist allein das notwendige Chaos-Level.

  4. Wichtig ist ein Blick aufs Blaue.
    Ein Punkt, der beim Thema Kreati­vität auch immer wieder gerne aufge­griffen wird, ist die Farbtheorie. In einer Studie wurden daher die Farben Rot und Blau genauer betrachtet. Dabei wurde festge­stellt, dass der Blick auf Rot einem hilft, sich auf Details zu konzen­trieren. Mit Blau im Blick wurden dagegen die kreativen Phasen gefördert. So kam heraus, dass Studi­en­teil­nehmer, die etwas Blaues vor Augen hatten, zweimal so viele kreative Einfälle aufs Papier brachten, als wenn sie Rot sahen. Wer also auf schlaue Ideen angewiesen ist, sollte vielleicht die Idee haben, eine Wand im Büro in Blau zu hüllen oder zumindest große blaue Poster aufzu­hängen. Die Mehrzahl an Ideen wird dann auch über eventuelle optische Nachteile hinweg­trösten.

  5. Allzeit bereit.
    Jetzt mal ein Tipp, der weniger dabei hilft, Ideen zu finden, als Ideen zu sichern. Denn was nützen die besten Einfälle, wenn man sie nicht festhalten kann? Wie wir bei Punkt 1 schon erfahren haben, tritt Kreati­vität nicht unbedingt immer nur dann auf, wenn man einen Computer in Tippweite hat. Im Gegenteil. Kommt der Geistes­blitz in der Dusche, mitten in einer Bespre­chung oder während der Fahrt zur Arbeit, ist das Notieren eher schwierig. Gute Kreative wissen auch dafür einen Ausweg. Mit spezi­ellen Apps lassen sich die guten Ansätze ganz einfach schnell festhalten – zum Teil sogar als Audio­datei. Für kleine Erinne­rungs­fetzen darf selbst­ver­ständlich auch das gute alte Notiz­büchlein nicht fehlen. So ausge­rüstet geht auf jeden Fall keine Idee mehr verloren.

  6. Ein Hoch auf die Erschöpfung.
    Wissen­schaftler der Michigan State University und des Albion College haben etwas heraus­ge­funden, was auf den ersten Blick sehr komisch wirkt. Sie kamen nämlich zu der Erkenntnis, dass man gerade dann am kreativsten ist, wenn man sich schlapp und müde fühlt. Also nichts von wegen ausge­schlafene Ideen. Dabei kommt es natürlich darauf an, was für ein Typ man ist. Demnach erreichen Frühauf­steher in den Abend­stunden ihren kreativen Höhepunkt, Nacht­schwärmer dagegen in den Morgen­stunden. Das hat vor allem damit zu tun, dass müde Personen ihre Gedanken wandern lassen und auf neue Wege stoßen. Wenn also ein:e Kolleg:in unkon­zen­triert und abwesend scheint, bitte nicht stören. Sie/​er ist gerade kurz davor, die beste Idee des Tages zu produ­zieren.

 

Welche der 6 Methoden für euch persönlich am besten funktio­niert, müsst ihr natürlich selbst heraus­finden. Ich kann nur sagen, dass ich jetzt erst mal mein Handy mit hilfreichen Apps in meine chaotisch einge­räumte, blaue Tasche packe und total übermüdet im Park spazieren gehe.

Also: Auf die Ideen, fertig, los.

Autor: Michael Nipp - vierdi­men­sional
Text/​Konzept - nipp@vierdimensional.com
Bild: unsplash
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